Wer rastet, der rostet – der Spruch klingt zwar abgedroschen, aber im Fall von Bewegung in der zweiten Lebenshälfte und der Gelenkgesundheit trifft er den Nagel auf den Kopf. Wer sich täglich nur wenige Minuten bewegt, lebt nachweislich gesünder. Eine Vielzahl von Studien belegen, dass körperliche Bewegung eine wirkungsvolle „Anti-Aging-Medizin“ ist. Schon 15 Minuten Bewegung am Tag senkt demnach das Mortalitätsrisiko um 14 Prozent. Denn Bewegung tut nicht nur dem Herz-Kreislauf-System gut, sondern auch den Gelenken. Durch Bewegung wird der Gelenkknorpel mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt und auch die Muskeln, Sehnen und Bänder rund um das Gelenk werden gestärkt und stabilisieren es damit zusätzlich. Wir zeigen Ihnen, wie Sie wieder Freude an Bewegung erhalten!

GELENKPROBLEME: Mit den Jahren nutzen sich die beweglichen Verbindungen zwischen den Knochen ab. Die Knorpelschicht, die die Gelenkflächen innen schützt, wird immer mehr abgerieben. Wenn die Knochen dann aufeinandertreffen, schmerzt die Bewegung. Vor allem Knie-, Hüft- und Schultergelenke sind häufig betroffen.

Besonders wichtig: Auch wenn die Gelenke bereits Probleme bereiten, sollte man unbedingt in angemessener Art und Weise in Bewegung bleiben, um die Probleme nicht weiter zu fördern.

KLASSISCHE GELENKSCHONENDE SPORTARTEN

Keine Sorge, es muss nicht immer ein aufwendiges Sportprogramm betrieben werden. Die folgenden Sportarten bringen Spaß, können in der Gruppe ausgeführt und häufig einfach in den Alltag integriert werden.

Der Unterschied zwischen Wandern und Joggen ist für die Gelenke enorm: Während man beim Joggen sein Kniegelenk mit dem 3-fachen seines eigenen Körpergewichts belastet, schlägt sich beim Wandern auf gerader Strecke weniger Gewicht auf das Knie nieder. Beim Nordic Walking geben die Stöcke zusätzlich Halt und bewegen den ganzen Oberkörper mit. Vorsicht gilt bei Bergab-Strecken, da auch hier das Kniegelenk jeden Schritt verstärkt abdämpfen muss.

Die gleichmäßigen Bewegungen auf dem Rad sind optimal für Hüft- und Kniegelenke. Hier je nach Gelände am besten einen niedrigeren Gang mit wenig Widerstand wählen. Das ist für die Gelenke am schonendsten.

Baden gehen und Sommer sind untrennbar miteinander verbunden – warum das nicht auch gleich für die Gelenkgesundheit nutzen? Schon allein der Wasserauftrieb verringert das eigene Körpergewicht und entlastet die Gelenke. Kraul- oder Rückenschwimmen bedeuten wohltuende Bewegungsabläufe und sind sanft zu den Gelenken. Auch bei Gymnastikübungen im kühlen Nass wird die Gelenkbelastung durch das Wasser abgefedert und die Kondition trotz der leichten Anstrengung gefördert.

NEUE BEWEGUNGSMÖGLICHKEITEN AUSPROBIEREN – Erhalten Sie wieder Freude an Bewegung

Doch sowohl mit als auch ohne Gelenkprobleme kann man mehr Sportarten ausüben als Spazieren, Radfahren und Schwimmen. Es gibt viele Bewegungsmöglichkeiten, welche die Gelenkgesundheit unterstützen können und so Abwechslung und Spaß an der Bewegung fördern. Vielleicht findet sich auch ein neues Hobby, welches man gemeinsam mit den Kindern, Enkelkindern oder Freunden ausüben kann. Besonders kontrollierte und sanfte Bewegungsabläufe sind bei Gelenkbeschwerden gut geeignet. So können die Muskeln gestärkt, die Durchblutung gefördert und zudem für Entspannung gesorgt werden.

Beim Aerial Yoga nimmt man sich für das klassische Yoga ein Tuch zur Hilfe, das von der Decke herabhängt, ähnlich wie eine Schaukel. Muskeln werden trainiert, Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich sowie im Rücken können gelöst werden. Weil man an den Tüchern in der Luft hängt, können Wirbelsäule und Gelenke angenehm entlastet werden. Es empfiehlt sich Aerial Yoga zunächst unter Anleitung durchzuführen.

Budokon ist eine ganz neue Variante und Kombination aus Yoga, Pilates und anderen Elementen. Budokon setzt auf kontinuierliche Bewegung, mit einem Fokus auf Flexibilität und mentale Stärke, bei der die Beweglichkeit der Gelenke und die Kraft der Muskeln im Mittelpunkt stehen.

Wer keine Knieprobleme hat, findet im HulaHoop-Reifen eine gute Möglichkeit, vor allem die Rumpfmuskulatur zu trainieren. Das Training der Muskeln im Hüftbereich kann die Hüftgelenke entlasten und das Becken stabilisieren. Dafür braucht man nur einen passenden Reifen und ein wenig Übung.

Diese Sportart hat in den vergangenen Jahren an großer Beliebtheit gewonnen und ist vor allem in den wärmeren Monaten eine erfrischende Abwechslung. Hier paddelt man stehend auf einem Bord, mit größerer Fläche als ein Surfbrett, auf dem Wasser und trainiert durch das Halten der Balance den ganzen Körper. Das Training an der frischen Luft fordert viele Muskelgruppen. Dabei ist Stand-up-Paddling als sogenanntes LowImpact-Workout vor allem gelenkschonend.

TIPP DER REDAKTION:

Wer sich länger nicht bewegt hat, sollte erst langsam und schonend das Training starten, um Muskeln und Kondition vorsichtig wieder aufzubauen. Sonst kann es zu Überlastungen und sogar zu Verletzungen kommen. Bei bestehenden Problemen am besten vorher mit einem Arzt/einer Ärztin, einem Physiotherapeuten oder Fitnesstrainer Rücksprache halten. Vor jeder Sporteinheit gilt außerdem: Aufwärmen nicht vergessen! Wenn Körper und Psyche auf die kommende Belastung eingestimmt sind, sinkt das Risiko für Sportverletzungen und Gelenkverschleiß

 Weitere Interessante Beiträge wie „Wieder Freude an Bewegung – Diese Sportarten halten Körper und Gelenke fit“ finden Sie in unserer Rubrik „Generation Gesund