Der Herbst ist die Jahreszeit der bunten Blätter und natürlich der Kastanien. Diese faszinierenden Früchte, die im Herbst von den Bäumen fallen, begleiten uns seit Jahrhunderten und haben eine spannende Geschichte. Erfahren Sie hier alles über die Herkunft, das Alter und einige kuriose Fakten rund um die Kastanie.


Herkunft der Kastanien – Wo alles begann

Die Kastanie, oder genauer gesagt die Rosskastanie, stammt ursprünglich aus Südosteuropa und Kleinasien. Von dort aus fand sie im 16. Jahrhundert ihren Weg nach Mitteleuropa und erfreut seitdem Gärten und Parks mit ihrem prächtigen Laub und den glänzenden Früchten. Die Esskastanie, auch als Edelkastanie bekannt, hat eine noch längere Geschichte. Sie wurde schon in der Antike von den Römern kultiviert und breitete sich über den gesamten Mittelmeerraum aus.

Interessant ist, dass die Esskastanie in wärmeren Regionen wie Südeuropa und Kleinasien beheimatet ist, während die Rosskastanie auch in kälteren Klimazonen gedeiht. Beide Baumarten haben sich jedoch über die Jahrhunderte hinweg in verschiedenen Teilen Europas fest etabliert und sind heute kaum mehr wegzudenken.

Das Alter der Kastanienbäume

Kastanienbäume können ein beeindruckendes Alter erreichen. Besonders die Esskastanie ist bekannt dafür, hunderte von Jahren alt zu werden. In Sizilien steht beispielsweise der berühmte „Hundertpferde-Kastanienbaum“, der auf ein Alter von über 2.000 Jahren geschätzt wird.
Auch die Rosskastanie kann einige Jahrhunderte alt werden, wenn sie unter guten Bedingungen wächst.

Kastanien als Genussmittel

Wussten Sie, dass Kastanien nicht nur als Herbstdeko oder Bastelmaterial dienen? Die Früchte der Esskastanie sind essbar und ein echter Genuss. Vor allem im Mittelalter waren sie eine wichtige Nahrungsquelle, besonders in bergigen Regionen, wo Getreideanbau schwierig war. Die nahrhaften Kastanien wurden zu Mehl verarbeitet oder einfach geröstet genossen.

Kurios: Während die Esskastanie genießbar ist, ist die Rosskastanie für den Menschen ungenießbar und sogar leicht giftig. Trotzdem finden ihre Extrakte in der Naturmedizin Verwendung, insbesondere bei der Behandlung von Venenleiden.


Vom Aberglauben bis zur Jagd nach den Früchten

Kastanien haben nicht nur in der Küche oder der Medizin eine Bedeutung, sondern auch in der Kultur und im Aberglauben. In vielen Regionen galt die Kastanie als Schutzsymbol. Man glaubte, dass das Tragen einer Kastanie in der Tasche vor Rheuma und anderen Leiden schützte. Auch als Abwehr gegen böse Geister und negative Energien wurden die Früchte genutzt.

Der Volksglaube besagt ebenfalls, dass Kastanien eine natürliche Barriere gegen Spinnen bilden. Es wird vermutet, dass die in den Kastanien enthaltenen Saponine, eine Art von chemischen Verbindungen, die Spinnen abschrecken. Saponine sind bekannt dafür, eine seifige Substanz zu bilden und werden in der Natur von vielen Pflanzen als Schutz gegen Schädlinge genutzt. Um Spinnen fernzuhalten, sollen Sie Kastanien einfach auf die Fensterbänke, in Ecken oder vor Türen legen. Oft wird empfohlen, die Kastanien vorher leicht anzuritzen, damit die Duftstoffe besser austreten können. Ob dieser Trick jedoch wirklich wissenschaftlich belegt ist, bleibt fraglich. Viele Menschen schwören jedoch darauf und nutzen Kastanien erfolgreich als natürliche Spinnenabwehr.

Wussten Sie außerdem, dass es in einigen Regionen sogar Wettbewerbe gibt, bei denen es darum geht, die meisten Kastanien zu sammeln? Diese unterhaltsamen Veranstaltungen sind vor allem bei Kindern beliebt, aber auch Erwachsene lassen sich gerne von der Sammelleidenschaft anstecken.


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